Dr. Olliver Tillmann Krüger

Ihr Lieben,

mit überraschenden Neuigkeiten startet dieses anskar-aktuell: Lasst euch von unserem Kirchenleiter Tillmann Krüger erzählen, wie er in den letzten Monaten Gottes Leitung erlebt hat. Mag sein, dass sein Bericht manche von uns zunächst irritiert. Mir scheint jedoch, dass Gott gerade dabei ist, neue Wege zu bahnen – für das Evangelium, für den Einsatz von geistlichen Gaben, für Erweckung. Dazu gehört der Abschied von manchem Gewohnten – auch wenn es gut war. Lasst uns also mutig und vertrauensvoll in das hineingehen, was der Heilige Geist gerade vorbereitet!

Sabine

 

 

Sabine Bockel
Mitglied der Kirchenleitung

auf neuen wegen

Ich habe eine für die meisten von euch sicherlich sehr überraschende Nachricht: In einem mehrmonatigen Prozess haben meine Frau Ute und ich uns entschieden, uns auf eine Berufungsanfrage aus der Braunschweiger Friedenskirche, einer großen und charismatisch geprägten Baptistengemeinde, einzulassen.

Dr. Michael Bendorf, der dortige leitende Pastor, hatte mich Anfang Juni angerufen und gefragt, ob ich zu einem Gesprächsprozess bereit wäre, der in einer Berufung als Pastor in das Team der Braunschweiger Friedenskirchemünden könnte. Dort gehen im Frühjahr 2019 zwei Pastoren in den Ruhestand: Dr. Heinrich Christian Rust und Wolfram Meyer. Ute und ich hatten dann ein Treffen mit dem Ältestenkreis in Braunschweig, das für beide Seiten sehr positiv verlief. Im Laufe der folgenden Wochen gab es weitere Treffen. Ende August tagte die Gemeindeleitung in Braunschweig und votierte einstimmig dafür, dass ich in der Mitgliederversammlung am 13. September als möglicher neuer Pastor vorgestellt werde und am 23. September in einer weiteren Mitgliederversammlung dann die Wahl stattfinden soll. Dazwischen – am 16. September – predige ich in allen drei Gottesdiensten.

Neben dem deutlichen Eindruck, dass hier ein Ruf Gottes vorliegt, haben uns zwei Dinge dazu bewegt, uns auf diesen neuen Weg einzulassen: Zum Einen hat sich meine pastorale Entwicklung in den letzten Jahren immer mehr in das Übergemeindliche verlagert, was zu gewissen Spannungen auch im Hauptamtlichen-Team in Hamburg geführt hat, die mich gerne mehr in der Gemeinde anwesend gesehen hätten. Doch ich merkte, dass Gott mir Türen öffnet, durch die ich gehen soll. In Braunschweig bin ich dann nicht mehr der leitende Pastor, sondern kann in besonderer Weise meine Stärken (v.a. Predigen und Lehren) ausspielen und dabei auch übergemeindlich unterwegs sein, weil es ein Kernwert der Gemeinde ist, andere Gemeinden im ganzen Land zu segnen, zu inspirieren und freizusetzen. Zum Anderen hatte ich in den letzten anderthalb Jahren eine sehr herausfordernde Gesamtsituation in meiner Familie (manche von euch haben das ja auch mitbekommen). Ute und ich haben festgestellt, dass sich grundsätzlich etwas ändern muss. Und in diese Überlegungen hinein kam dann der Anruf aus Braunschweig.

Wir sehen darin Gottes Handeln, der uns einen „Neuanfang“ bereitet. Aber nicht nur für uns als Familie, sondern auch für Anskar-Mitte und für die AKD. Falls ich am 23. September gewählt werde, werden wir voraussichtlich Ende Januar nach Braunschweig umziehen, damit unsere drei Kinder zum Schulhalbjahr dort durchstarten können. Mit der Kirchenleitung der AKD ist besprochen, dass wir im Februar auf dem Pastorentreffen in Wetzlar eine(n) Nachfolger(in) wählen, die/der dann am 7. April auf der übernächsten Anskar-Konferenz in Wetzlar eingesetzt wird. In der Anskar-Kirche Hamburg-Mitte werden wir in den nächsten Wochen/Monaten zunächst wie geplant einen neuen Ältestenkreis berufen, mit dem wir dann das weitere Vorgehen planen werden.

Ich bitte euch von Herzen, diesen Prozess im Gebet zu begleiten: für uns als Familie, für die Anskar-Kirche Hamburg-Mitte, für die AKD und auch für die Braunschweiger Friedenskirche.

Ich kann verstehen, dass viele von euch nun Fragen haben, und möchte an dieser Stelle betonen, dass ich nicht von etwas weg gehe, sondern zu etwas hin: Die Anskar-Kirche hat mich in den letzten 20 Jahren theologisch geprägt und war mein totales Zuhause. Ich bin nicht enttäuscht oder gar frustriert. Sehr vieles in der AKD hat sich in den letzten Jahren ganz toll entwickelt! Es fällt Ute und mir auch nicht leicht, zu gehen. Mit vielen von euch sind wir ja seit Jahren – wenn nicht Jahrzehnten – verbunden. Und wir hoffen, dass diese Verbundenheit bleibt.

Darüber hinaus hat die Anskar-Kirche eine Vision, die bleibt, und einen Auftrag, der wichtig ist: als Brückenbauer zwischen den Denominationen, mit gut fundierter Lehre, mit einer prophetischen Stärke und in der Kraft des Heiligen Geistes. Deutschland braucht im 21. Jahrhundert eine Kirche wie die Anskar-Kirche, die Tradition und Innovation verbindet – gerade auch bei verschwindenden Werten und einer wachsenden Sehnsucht nach Halt. Und niemand kann besseren Halt geben als Jesus Christus! Es braucht neu gegründete Gemeinden im ganzen Land. Und im Grunde genommen brauchen wir noch mehr als das: eine Jüngerschaftsbewegung, die das ganze Land erfasst. Das kann sicherlich die Anskar-Kirche nicht alleine, aber sie ist ganz sicher Teil dessen, was Gott in den nächsten Jahrzehnten in unserem Land tun wird. Und es erfüllt mich mit Freude, dass ich einen Teil dieses Weges aktiv mitprägen und mitgestalten durfte.

Euer

 

 

 

alte impulse, neue gedanken, neue schritte

Der amerikanische Autor Dallas Willard sagte einmal, jede Gemeinde habe zwei Fragen zu beantworten: 1. „Was ist euer Plan, um Menschen zu Jüngern zu machen?“ und 2. „Funktioniert euer Plan?“. Es ist wohl nicht zu viel gesagt, dass wir in Deutschland bei beiden Punkten Nachholbedarf haben.

Bei unserer AKD-Pastorenklausur Ende August in Bad Endbach-Hartenrod hatten wir für einen Impulstag, zu dem auch etliche Gäste aus unseren Gemeinden kamen, den brasilianischen Missionar Roberto Bottrel zu Gast (rechts im Bild mit Marie Stockmann und Lionel Bendobal aus der Kirche am Start Offenbach). Viele haben Roberto schon beim K5-Leitertraining erlebt. Er war Co-Pastor einer Baptistengemeinde in Brasilien, die seit der Umstellung auf missionarische, multiplikative Zellgruppen in den letzten 18 Jahren exponentielles Wachstum erlebt hat. Vor zwei Jahren hat seine Gemeinde ihn nach Europa entsandt, um Gemeinden hier zu unterstützen und zu inspirieren.

Der Ansatz – missionarische Zellgruppen – ist ja nicht neu, und auch bei Anskar gibt es schon unterschiedliche Erfahrungen mit dem Thema. Am Impulstag stand im Vordergrund nicht die Frage nach den Strukturen, sondern nach unserem Herzen: Teilen wir das Erbarmen Jesu für die Verlorenen? Sind sie Priorität für unsere Gemeinden – und für uns persönlich?

Daraus folgt dann die Strukturfrage. Denn irgendetwas scheint ja schiefgelaufen zu sein in unseren Strukturen, wenn einer unserer Pastoren bekennt, dass er gar keine Zeit hat, Menschen zu Jüngern zu machen. Welche neuen Wege sind hier nötig und möglich? Dazu haben wir wichtige Impulse bekommen. Einzelne Gemeindeteams sind schon in der konkreten Planung für die nächsten Schritte. Wir bleiben dran!

Mehr Informationen zum Dienst von Roberto gibt es auf www.centraldna.org. Am 19.-21. Oktober veranstaltet Forum Wiedenest ein Wochenendseminar zum Thema für Umsetzer.

aktion: 100×25

SPenden Aktion Anskar-KircheAuch wenn gerade viele Fragen offen sind – als Anskar-Kirche Deutschland wissen wir um unseren Auftrag, und wir gehen weiter konkrete Schritte! Natürlich kostet das Geld. Deshalb suchen wir 100 Spender, die bereit sind, 25 Euro im Monat an die AKD zu spenden. Derzeit sind 26 Unterstützer dabei. Wer macht noch mit?

Unsere Bankverbindung:
Anskar-Kirche Deutschland  e.V.   Volksbank Mittelhessen
IBAN  DE 45 5139 0000 0067 8690 01    BIC VBMHDE5F

Neben der regelmäßigen Unterstützung suchen wir auch Partner für punktuelle Projekte:

  • Im Juni hatten wir ein inspirierendes BLESS-Wochenende, zu dem wir zwölf angehende Leiterinnen und Leiter eingeladen hatten. Das wollen wir im nächsten Jahr fortsetzen und benötigen dafür Unterstützung!
  • Ebenfalls unter dem Titel BLESS soll zur Anskar-Konferenz erstmals ein jährliches Magazin der Anskar-Kirche erscheinen. Darin wollen wir Vision und geistliche Lehre vermitteln und von dem berichten, was Gott in unseren Gemeinden und darüber hinaus tut. Neben Druck und Satz bringt die Erstausgabe zusätzliche Kosten für die grafische Konzeption mit sich.
  • Auch wenn es dieses Jahr noch nicht konkret wird, pflegen wir weiter Kontakte nach Brasilien, wo sich Gemeindegründer bereit machen für einen Dienst in Deutschland („Reverse Mission“). Diese Spur wollen wir verfolgen – auch das kostet Geld.
  • Das Thema Datenschutz hat uns dieses Jahr stark beschäftigt – die AKD hat hier die Einzelgemeinden stark unterstützt, auch durch die Berufung eines Datenschutzbeauftragten. Auch hier entstehen Kosten – wir freuen uns auf eure Hilfe!

Termine

  • 21.-23. September 2018 Anskar-Konferenz mit Peter Wenz und dreißigjähriges Jubiläum der Anskar-Kirche in Hamburg-Mitte
  • 7.–8. November 2018 AKD-Pastorentreffen in Schenefeld
  • 23.–25. Januar 2019 Klausur der AKD-Kirchenleitung
  • 19.–21. Februar 2019 AKD-Pastorentreffen in Wetzlar
  • 2.–3. März 2019 BLESS-Forum für junge Leiter in Wetzlar
  • 5.–7. April 2019 Anskar-Konferenz mit Stefan Vatter in Wetzlar